Mikroplastik
Mikroplastik – im Sinne von Plastikmüll in der Umwelt – ist ein Thema, das uns alle betrifft und schon länger diskutiert wird. Der Hauptteil entsteht bei der Nutzung von Kunststoff- oder Gummiartikeln, wie zum Beispiel der Gummiabrieb von Autoreifen.
Die Politik, das heißt die Europäische Kommission, erkannte die Umweltverschmutzung durch Mikroplastik. Im Fokus waren dabei gezielt eingesetzte Kunststoffpartikel, wie sie zum Beispiel in Reinigungs-, Hygiene- und Kosmetikprodukten vorkommen, die sich nach Gebrauch dann in der Umwelt wiederfinden.
Die Europäische Kommission forderte die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) auf, einen Beschränkungsvorschlag zu erarbeiten. Dieser wurde erarbeitet und trägt den Titel „Proposal for a Restriction 'Substances Names: Intentionally added Microplastics'“, d. h. beschränkt werden soll absichtlich zugegebenes Mikroplastik.
Veröffentlicht wurde der Vorschlag einer Beschränkung im Januar 2019. Dieser Beschränkungsvorschlag adressiert nun alle Polymere sowie praktisch alle polymerhaltigen bzw. polymerbeschichteten Gemische mit einer Teilchengröße von 0,000001 mm bis 5 mm. Damit können nun auch die Produkte unserer Mitgliedsunternehmen, wie Masterbatches sowie Pigmente, Füllstoffe und Pigmentpräparationen, unter die vorgeschlagene Definition fallen.
Wenn Kunststoffgranulate, wie zum Beispiel Masterbatches, nur in industriellen Anlagen verwendet werden oder wenn eine Einbindung in eine feste Matrix stattfindet, werden die Produkte nicht direkt von der Regelung beschränkt. Trotzdem wird eine umfangreiche Meldepflicht gefordert, sowie die Kennzeichnung der Produkte im Sicherheitsdatenblatt. Dies ist für industrielle Produkte unangebracht und unverhältnismäßig.
Wir lehnen eine Beschränkung von absichtlich zugesetztem Mikroplastik nicht grundsätzlich ab, aber der vorgelegte Beschränkungsvorschlag ist eine völlig unverhältnismäßige Maßnahme.
Wir sehen die Produkte unserer Mitgliedsunternehmen nicht als Mikroplastik im Sinne der aktuellen Mikroplastikthematik. Bei den Produkten unserer Mitgliedsfirmen handelt es sich um hochwertige Polymerprodukte oder um hochwertig funktionell mit Polymer beschichtete Materialien.
Bei den Diskussionen zu Mikroplastik sollte die Sachlichkeit großgeschrieben werden. Es ist nicht zielführend Abfallprodukte, die sicher nicht in die Umwelt gehören, mit hochwertigen Kunststoff-, Farb- oder Pigmentrohstoffen für die industrielle Nutzung zu vergleichen. Hier sind wir schnell bei dem bekannten Vergleich von Äpfeln mit Birnen…
Vergleichen Sie nicht Äpfel mit Birnen, beteiligen Sie sich an einer sachgerechten Diskussion über die nachhaltige Nutzung von Polymer- und Kunststoffprodukten.